VotAR – Handbuch

Foto Abstimmungstest mit VotAR

VotAR-LogoWas ist VotAR?

VotAR ist eine Augmented-Reality-App, um mit Live-Publikum Abstimmungen oder Umfragen durchzuführen. Teilnehmende müssen je nach beabsichtigter Aussage ein Papier mit einem bedruckten Symbol zeigen; die Moderation schießt mit der VotAR-App ein Foto, um die Stimmen sofort automatisch auszuzählen.

Für was ist VotAR nützlich?

  • Ihr wollt vom Publikum Feedback für einen Kurs oder eine Veranstaltung bekommen?
  • Ihr wollt eure Präsentation oder Vortrag etwas auflockern, High-Tech und Low-Tech kombinieren und etwas Spaß haben?
  • Ihr wollt oder könnt nicht viel Geld für elektronische Abstimmungsgeräte ausgeben?

VotAR funktioniert in kleinen und größeren Gruppen (je nach Lichtverhältnissen und Sichtbarkeit bis ca. 100 Teilnehmende).

Wie funktioniert‘s?

  1. Bereitet eine Liste von Fragen mit je zwei bis vier möglichen Antworten vor, um sie während der Umfrage zu verwenden.
  2. Die VotAR-Stimmkarte muss einmal für jeden Teilnehmenden in Farbe ausgedruckt und verteilt werden. Wichtig ist die bunte Vorderseite, die Rückseite kann ggf. handschriftlich ergänzt werden. Alternativ kann die Stimmkarte auch direkt auf einem Mobilgerät angezeigt werden (Mehr erfahren»).
    Eine Vorlage für den Ausdruck bekommt ihr hier: VotAR-Stimmkarte mit Erklärung (deutsch) / einfache Stimmkarten (original)

    Beide Seiten der Stimmkarte

  3. Präsentiert dann jeweils die Frage, zu der die Anwesenden ihre Meinung abgeben sollen.
  4. Bittet die Teilnehmenden, die farbige Seite nach vorne zu halten und das Blatt entsprechend zu rotieren, bis sie die Antwort ihrer Wahl auf der Rückseite korrekt lesen können.
  5. Schießt mit der VotAR-App ein Foto vom abstimmenden Publikum. Alle Abstimmungspapiere müssen auf dem Foto zu sehen sein.
  6. Wartet wenige Sekunden, bis die Ergebnisse angezeigt werden.

Abstimmungen mit einem Videoprojektor live präsentieren

VotAR-Auszählung in einer größeren Gruppe. Alle erkannten Stimmen werden von VotAR mit einem farbigen Punkt markiert, so dass man die erfolgreiche Auszählung schnell überprüfen kann [Foto: Stéphane Poinsart / libre-innovation.org]

Wenn ihr die Umfrage live auf einer Leinwand oder einem Monitor zeigen wollt, bietet VotAR eine Präsentationsdarstellung:

  1. Das Gerät mit der VotAR-App und das Präsentationsgerät müssen sich im selben (W)LAN-Netzwerk befinden. Dazu könnt ihr ein vorhandenes Netzwerk nutzen oder spontan übers Smartphone einen Hotspot aufsetzen.
  2. Die VotAR-App zeigt eine Web-Adresse an, über die die Ergebnisse angezeigt werden können. Am besten funktioniert das mit Mozilla Firefox oder Google Chrome. (Nicht überrascht sein: Die Web-Adresse beinhaltet viele Ziffern, Punkte und einen Doppelpunkt und beginnt meist mit http://1…)

Wenn es Verbindungsprobleme gibt: WLANs in Konferenzräumen beschränken die Nutzung häufig auf das Surfen im Internet. Sie erlauben nicht immer, dass zwei Geräte im selben Netzwerk direkt miteinander kommunizieren. VotAR sendet keine Daten über das Internet, also braucht es diese Art der direkten Verbindung.

  • Am besten erstellt ihr in solchen Fällen kurzfristig einen eigenen WLAN-Hotspot über ein Smartphone, da das Problem darüber nicht auftreten wird.
  • Wenn der genutzte Webbrowser so eingestellt ist, dass er einen Internet-Proxy verwendet, muss diese Einstellung vorübergehend deaktiviert oder der IP-Bereich ausgeschlossen werden, der vom Gerät mit der votAR-App genutzt wird. Ein Proxy ist zwar oft erforderlich, um im Internet zu surfen, aber für eine direkte Verbindung im gleichen Netzwerk könnte er stören.
  • Kontaktiert eure IT-Zuständigen und erklärt wofür ihr eine Freigabe benötigt. VotAR nutzt standardmäßig den TCP-Port 51285, der hierzu im Netzwerk zugelassen werden sollte.

VotAR bestmöglich nutzen

Den Teilnehmenden erklären, wie es abläuft

Wahrscheinlich werden die meisten Anwesenden sofort verstehen, wie man VotAR benutzt. Aber auch die restlichen Teilnehmenden sollten verstehen was sie tun (müssen)! Hier ein paar Tipps:

  • Beschreibt den Abstimmungsvorgang kurz auf einer Präsentationsfolie vor der ersten Frage.
  • Erläutert das Verfahren mündlich und zeigt dabei das Abstimmungsblatt so, wie es später genutzt wird.
  • Überlegt euch eine triviale Testfrage mit einer offensichtlichen Antwort. Es erlaubt euch auch, die maximale Teilnehmerzahl und mögliche Fehler einzugrenzen.
  • Zeigt die jeweils aktuelle Frage mit Hilfe eines Videoprojektors an. Missverständnisse werden dadurch vermieden und niemand muss sich die Frage und alle Antwortoptionen merken.
  • Die Teilnehmenden sollten genau wissen, wann sie das Abstimmungspapier zeigen sollen. Zur Sicherheit sollet ihr vor dem Fotografieren eine Warnung geben, damit es zu weniger Fehlabstimmungen kommt. Als visuelle Anzeige hilft der Kamerablitz, auch wenn er für das Foto nicht erforderlich wäre.

Eine gute Erkennung sicherstellen

  • Testen: Testet VotAR vor der Veranstaltung, vorzugsweise im selben Raum, um böse Überraschungen zu vermeiden.
  • Beleuchtung verbessern: ein kraftvoller Blitz ohne Farbtonverschiebung (möglichst natürliche Farben), ggf. den Kontrast und die Schärfe des Fotos anpassen.
  • Wenn nur wenige Symbole erkannt werden: Wenn der Blitz nicht auf ein akzeptables Niveau gebracht werden kann, könnte das Foto einen gelben Farbton haben, der die Farbauswahl durcheinander bringt. Versucht in diesem Fall, die Kamera-Option „Weißabgleich“ auf „Glühlampe“ zu ändern.
  • Wenn das Foto nicht breit genug ist: Wenn der Winkel nicht den ganzen Raum bedeckt
    • Versucht, sich an der besten Stelle im Raum zu positionieren
    • Macht mehrere Fotos, um je einen anderen Teil der Anwesenden zu erreichen und so alle teilnehmen können.
    • Denkt über den Kauf einer Smartphone-Weitwinkel-Linse nach (der vorgeschlagene Link ist nur ein Beispiel unter vielen ähnlichen Produkten, überprüft bitte die Kompatibilität mit eurem Gerät).
  • Smartphones oder Tablets mit schlechter Fotoqualität vermeiden:Vermeidet Geräte mit schlechter Fotoqualität: VotAR benötigt mindestens eine mittelmäßige Qualität der Smartphone-Kamera. Das trifft auf die meisten Geräte zu, die man heutzutage kaufen kann. Aber einige Modelle haben sich in Tests als nicht gut genug erwiesen (ungeeignet waren z.B. Galaxy Y, Galaxy Tab 2 und 3). Bitte lest Kamera-Tests, um mehr zu erfahren.

Mögliche Einschränkungen

  • Während VotAR in der Regel ein eindrucksvoll gutes Ergebnis errechnet, besteht dennoch eine gewisse Fehlerwahrscheinlichkeit.
  • Verwendet es nicht für „offizielles Abstimmen“ (z.B. Abstimmung über eine strategische Entscheidungsfrage …). Die Entscheidung könnte angefochten werden und ihr könntet dadurch in heikle Situationen geraten.
  • Ob man ein Foto von einem Publikum machen und es dann zur Verfügung stellen kann, ist oft gesetzlich geregelt (in der Regel kann eine Person der Aufnahme, Nutzung oder Weiterverbreitung widersprechen). Stellt sicher, dass ihr alle notwendigen Zustimmungen eingeholt habt bzw. in Übereinstimmung mit jeweiligen Vorschriften in eurem Land handelt.
  • Wenn ihr mit einem WLAN-Netzwerk verbunden seid, kann jeder auf demselben Netzwerk auf euer letztes Foto und die Auswertung zugreifen (auch noch, wenn die VotAR-Anwendung im Hintergrund läuft). Erstellt euer eigenes sicheres WLAN-Netzwerk (oder nehmt das auswertende Gerät offline), wenn ihr diese Zugriffe verhindern wollt.
  • Damit eure Privatsphäre gewahrt bleibt, verarbeitet VotAR alle Fotos direkt auf dem Gerät und schickt keine Daten an irgendwelche Internet-Server.
  • Wenn euer Smartphone oder Tablet Google-Dienste verwendet (Google Play …), dann senden diese Dienste statistische Daten an Google über die Nutzung von Apps. Dies ist nicht spezifisch für Votar, sondern wirkt sich auf jede Anwendung aus, die von Google-Diensten erfasst wird.
  • Klassischer Haftungsausschluss: Die VotAR-Entwickler können, solange gesetzlich nicht ausdrücklich etwas Anderes geregelt ist, nicht verantwortlich gemacht werden für irgendwelche Fehler, Probleme oder Unberechenbarkeiten, die während der Nutzung der der App auftreten (inklusive mögliche Programmfehler, Zuverlässigkeitsfragen, übermotivierte Teilnehmende).

[Deutsche Übersetzung: Deutscher Bundesjugendring. Original: Libre-innovation.org]