Wollen Sie nicht, dass diese Atombombe gezündet wird? Ja / Nein.

Zugegeben, das Beispiel aus der Überschrift ist etwas weit hergeholt. Aber es verdeutlicht die Herausforderungen bei der Entwicklung gut verständlicher Nutzerführung: Schneller als man denkt, hat man bei solchen Formulierungen die falsche Option angeklickt.

Auch im ePartool finden sich noch einige Funktionen, die verwirrend formuliert sind: Auswahlmöglichkeiten wie „Artikel noch nicht veröffentlichen: ja/nein“ oder „Zeige kein vollständiges Datum: ja/nein“ sind gerade durch die doppelte Verneinung sehr fehleranfällig. Dieses Problem betrifft nicht nur die Nutzer_innen, sondern auch alle, die an der Programmentwicklung arbeiten.

Zudem funktionieren die deutsche und die englische Sprache hier unterschiedlich – im Deutschen würde man auf die Frage „Du arbeitest am Samstag nicht, oder?“ ein „Nein, ich arbeite nicht“ antworten, im Englischen hingegen ein „Yes (I agree), ich arbeite nicht“.

In Vorbereitung auf die weiteren Sprachversionen des ePartool durchkämmen wir derzeit die Programmierung und Datenbankdefinitionen auf solche Stolperfallen.

Safer Internet Day 2017: Hilfe gegen Cybermobbing

Jedes Jahr am zweiten Tag der zweiten Woche des zweiten Monats (also immer ein Dienstag im Februar) wird der »Safer Internet Day« ausgerufen. Der Aktionstag findet weltweit statt und wird von der Europäischen Union unterstützt. Jedes Land setzt dabei eigene Schwerpunkte – in Österreich geht’s dieses Jahr dabei um „Fake News“, in Großbritannien sollen Sicherheitstipps per Emoji-Kurzgeschichten veröffentlicht werden. In Deutschland wurde für den SID 2017 das Thema „Cybermobbing“ ausgewählt.
Cybermobbing tritt in einer Vielfalt von Formen auf und ist bereits unterhalb der Schwelle zu Straftaten ein Problem. Jugendliche sind besonders davon betroffen.

Informationen und Hilfestellungen gibt es z.B. hier:

Spin-Offs: Synergien durch Ausgliedern einzelner Tool-Funktionen

OpenSource-Software mit einer entsprechend freien Lizenz bietet die Möglichkeit, auf bestehenden Entwicklungen aufzubauen und diese auch in anderen Projekten weiterzuverwenden. Im ePartool verwenden wir zahlreiche OpenSource-Entwicklungen aus der Community.

Im Rahmen unserer Tool-Entwicklung versuchen wir Möglichkeiten zu finden, dass auch bestimmte Module oder Einzelfunktionen unserer Tools in anderen Projekten verwendet werden können. Dazu müssen zwar Bestandteile möglicherweise extra ausgegliedert werden, aber der im Vergleich zur (Neu-)Entwicklung eher geringe Zusatzaufwand kann sich lohnen: Der Gedanke dahinter ist, dass die Ressourcen, die wir in die Entwicklung von Werkzeugen stecken, nicht ausschließlich in eigenen Tools „vergraben“ werden sollten. Einige der Funktionen können auch in anderen Projekten nützlich sein.

Unser Ziel ist dabei, dass das Zurverfügungstellen einzelner Bausteine für Andere dabei stets unter einer möglichst wenig beschränkenden OpenSource-Lizenz erfolgen und auf einer öffentlichen Plattform wie Github zu beziehen sein soll. Dieses Ausgliedern von Modulen führt im Idealfall dazu, dass diese von anderen Entwickler*innen aufgegriffen und für weitere Einsatzzwecke angepasst werden. Diese Veränderungen können wiederum auch in unsere Projekte zurückfließen.

Das größte daraus bisher entstandende Projekt ist „Bootstrap UI“: „a Bootstrap extension for building beautiful web app user interfaces.“. Dank dieses Projekts können komfortable Benutzeroberflächen schneller und schöner gestaltet werden. Das Projekt entstand in mehreren Jahren der ePartool-Entwicklung und wird mittlerweile von der Prager Agentur VisionApps ohne unser Zutun weiterentwickelt. Auf der dafür eingerichteten eigenen Website steht eine Demoversion zum Testen zur Verfügung (auf „Demo“ klicken, die E-Mail-/Passwortfelder ignorieren und einfach auf „Sign In“ gehen).

Screenshot der Bootstrap UI Demoversion

Screenshot: demo.bootstrap-ui.com (© VisionApps | MIT-Lizenz)

Ein kleineres Helferlein, das erst dieses Jahr entstand ist ein Video-ID-Extraktor, damit Websites ohne eigene Streaming-Infrastruktur komfortabel und einheitlich Videos aus anderen Quellen einbinden können: Nutzer*innen müssen nicht mehr darauf achten, wie das Video jeweils genau anzusteuern ist und kann im weiteren Verlauf daher das Umschalten zwischen Desktop- und Mobilversionen hilfreich sein.

Falls ihr in unseren Projekten weitere interessante Teil-Module entdeckt, die ihr gerne woanders nutzen wollt, wendet euch gerne an uns!

In eigener Sache: tooldoku.dbjr.de ab sofort automatisch verschlüsselt

Seit heute ist für den Tooldoku-Blog ein Verschlüsselungszertifikat installiert. Bei Aufruf von tooldoku.dbjr.de werdet ihr automatisch auf die verschlüsselte Site https://tooldoku.dbjr.de weitergeleitet. Damit sind das Surfen auf unserer Dokumentations-Website sowie vor allem der Download des ePartool-Installers besser vor Eingriffen geschützt.

Was ist eigentlich… »einfache Sprache / leichte Sprache«?

Frage: Auf Internetseiten findet man immer wieder einen Hinweis auf „einfache“ oder „leichte“ Sprache. Was verbirgt sich dahinter?

Antwort: Die Begriffe „einfache“ Sprache“ und „leichte Sprache“ klingen sehr ähnlich, beschreiben aber unterschiedliche Dinge.

Einfache Sprache ist relativ nahe an der Standardsprache und richtet sich an Menschen, die zwar lesen können, aber Probleme beim Verstehen von komplexeren Texten haben. Zielgruppe sind neben Personen mit kognitiven Einschränkungen auch Personen, deren Erstsprache nicht Deutsch ist. Umfangreiche Sachverhalte können dargestellt werden, indem der Text in mehrere Sätze aufgebrochen wird.

Leichte Sprache wiederum wendet sich an Menschen, für die schon Lesen und Schreiben schwierig ist. Anders als die einfache Sprache gibt es hierfür konkrete Regeln, die seit 2006 vom Netzwerk Leichte Sprache herausgegeben werden: http://www.leichtesprache.org/images/Regeln_Leichte_Sprache.pdf. Abstrakte Begriffe oder Metaphern werden vermieden. Wenn Fremdwörter unumgänglich sind, werden sie erklärt. Auch werden Wortzusammensetzungen anders als in der Standardsprache durch Trennstriche unterteilt. Sätze sollen insgesamt sehr kurz sein.

Regeln für leichte und einfache Sprache sowie Vergleichstexte finden sich bei der Aktion Mensch: https://www.aktion-mensch.de/magazin/themen-dossiers/leichte-einfache-sprache/regeln-leichte-einfache-sprache.html

Der Unterschied zwischen 0, NULL oder schlicht „nichts“

 CC0 Public Domain

CC0 Public Domain

Keine „Kohle“ zu haben ist eine unerfreuliche Angelegenheit. Während jedoch umgangssprachlich jede_r versteht, was „kein“ Geld bedeutet, ist die Erklärung beim Programmieren und insbesondere bei Datenbankauswertungen nicht so klar: Es besteht ein klarer Unterschied zwischen der Ziffer 0 und dem Ausdruck NULL. Es wird noch komplizierter: Ein leer gelassenes Datenbankfeld beinhaltet möglicherweise null Information, ist jedoch nicht gleichbedeutend mit NULL.
Als wir vor wenigen Wochen die Videoeinbettung in regulären Beiträgen freischalten wollten, fiel uns hier ein Missverständnis zwischen Mensch und Technik auf: Ein leeres Videofeld wird vom ePartool konsequent als ein vorhandenes, aber nicht zeigbares Video verstanden, während ein NULL-Eintrag die Videoanzeige dann tatsächlich unterbindet.
Kurzum: Dieses Missverständnis werden wir in der kommenden Version ausräumen – eine «menschenfreundliche» Unterscheidung ist das Ziel 😉

Automatisch auf Verschlüsselung umschalten – so geht’s

Ob man Websites verschlüsselt oder unverschlüsselt betrachtet, ist für viele Nutzer_innen nicht im Zentrum des Interesses: Man legt einfach los mit „www….“ oder kommt eh über eine Suchmaschine auf die Seiten. Professionelle Websites wie Banken oder Online-Shops leiten die Nutzer_innen zudem mittlerweile automatisch auf verschlüsselte https-Verbindungen weiter, wenn vertrauliche Daten wie Kennwörter oder Bankdaten übertragen werden sollen.

Generell spricht eigentlich nichts dagegen, die Verbindungen von Anfang an automatisch verschlüsselt laufen zu lassen. Und das automatische Umschalten zwischen unverschlüsselter und verschlüsselter Verbindung ist nicht schwierig zu machen – vorausgesetzt ihr verfügt bereits über ein SSL-Zertifikat bei eurem Provider.

Im Hauptverzeichnis eurer Website, also z.B. des ePartools, liegt eine sogenannte .htaccess-Datei. Diese Datei kann zentrale Einstellungen für alle Unterverzeichnisse vorgeben, also z.B. was passiert wenn Seiten nicht gefunden werden. Auch kann man hier Verbindungen automatisch von unverschlüsselt auf verschlüsselt weiterleiten.

Falls die Datei noch nicht existiert, dann legt einfach eine Textdatei mit Namen .htaccess an (ohne .txt-Endung!).

Die einfachste Version zum Umleiten auf die Verschlüsselung lautet:

RewriteEngine On

RewriteCond %{SERVER_PORT}   !^443$
RewriteRule  (.*)  https://%{HTTP_HOST}/$1   [L]

Was passiert da? Die erste Zeile sagt dem Server, dass er die aufgerufenen Seiten nach den folgenden Befehlen umleiten soll. Die „RewriteCond“ beschreibt die Bedingung, wann die folgende Regel zum Tragen kommen soll – also die „RewriteRule“. !^443$ bedeutet dabei nichts Anderes als dass die Verbindung anders als verschlüsselt angefragt wurde – und (.*) bedeutet, dass es alle Arten von Anfragen betrifft. Das [L] am Ende bedeutet, dass die Umleitungsregel hier ebenfalls zu Ende ist.

Die obige Regel funktioniert gut, wenn ihr das ePartool oder eure Website in einer eigenen Domain betreibt. Falls ihr aber nur ein Unterverzeichnis benutzen könnt und zudem unbedingt ein „www.“ am Anfang benötigt (z.B. weil das Zertifikat so ausgestellt ist), dann geht das über folgende Befehle. Statt unterverzeichnis müsst ihr natürlich den richtigen Namen des Unterverzeichnisses eintragen:

RewriteEngine On

RewriteCond %{HTTP_HOST}     !^www\.
RewriteRule (.*)             https://www.%{HTTP_HOST}/unterverzeichnis/$1 [L]

RewriteCond %{SERVER_PORT}   !^443$
RewriteRule (.*)             https://%{HTTP_HOST}/unterverzeichnis/$1 [L]

Ihr wollt es ausprobieren? Klickt auf http://www.dbjr.de – und schon werdet ihr weitergeleitet auf die verschlüsselte https-Verbindung.

ePartool: Ökumenisches Sozialwort der Jugend gesucht

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Startseite von sozialwort.de

Jugendliche und junge Erwachsene können sich jetzt an der Diskussion um das ökumenische Sozialwort der Jugend beteiligen: Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V. (aej) und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) rufen Jugendliche und junge Erwachsene dazu auf, sich am ökumenischen Sozialwort der Jugend zu beteiligen. Unter dem Titel „…dass unsere Welt zusammenhält“ hat eine Arbeitsgruppe Thesen zu jugend- und sozialpolitischen Themenfeldern wie Teilhabe und Freiheit, Nachhaltigkeit und Sozialwelt entwickelt, die jetzt zur Diskussion stehen. Sie setzen hierzu das ePartool ein: Auf www.sozialwort.de können ab sofort Meinungen und Kommentare dazu abgegeben werden.

Zeit für eine Aktualisierung: technische Anforderungen an das ePartool

Ähnlich wie vor einem Jahr aktualisieren wir die Minimalanforderungen für den Betrieb des ePartool. Nachdem PHP 5.4 kurz vor dem Ende seiner Lebenszeit steht, wird das Tool künftig nur noch für PHP 5.5 oder neuer entwickelt. Wir empfehlen euch allerdings, gleich mit PHP 5.6 loszulegen.
Als Datenbank setzen wir künftig mindestens MySQL 5.5 voraus, das immerhin schon im Jahr 2010 veröffentlicht wurde.
Für reguläre Nutzer_innen des Tools ändert sich nichts – hier empfehlen wir natürlich dennoch einen aktuellen Browser :-).

„Du“, „ihr“ oder „Sie“? Sprache und Lokalisierung

Das ePartool wurde ursprüngich für den Strukturierten Dialog in Deutschland entwickelt. Das Projekt »Ichmache>Poitik« erweiterte den Einsatz des Tools und trieb die Entwicklung weiter voran.

Die Wortwahl im Tool beschäftigt uns fast ständig. Bald schon wurde klar, dass man das Tool für verschiedene Einsatzzwecke anpassen können muss. Werden die Beteiligten angesprochen mit „du“, „ihr“ oder „Sie“?

Die Frage nach internationalen Versionen kam hinzu.

Mittlerweile verfügt das Tool über folgende Anpassungsmöglichkeiten:

  • Alle Labels und Systemhinweise werden in einer zentralen Lokalisierungsdatei verwaltet. Diese können technisch Versierte für die eigenen Installationen selbst verändern.
  • E-Mail-Vorlagen für das System können von Admin-Nutzer_innen im Backend selbst angepasst werden.
  • Artikel und Grundtexte können wie in jedem regulären Content-Management-System bearbeitet, weitere Seiten hinzugefügt oder entfernt werden.

Eine deutsche und englische Version des Tools gibt es bereits. Freiwillige Übersetzer_innen sind herzlich willkommen!