“End of Life” für PHP 5.3

Vergangene Woche wurde das voraussichtlich letzte Sicherheitsupdate für PHP 5.3 veröffentlicht. Wir haben uns dazu entschlossen, zur Installation des ePartools künftig PHP 5.4 (oder besser PHP 5.5) vorauszusetzen. Das bringt für uns und euch auch Vorteile: Das 2012 erschienene PHP 5.4 schafft endlich die fehleranfälligen „Magic Quotes“ ab und erleichtert dem Programmierteam die Arbeit durch einige neue Möglichkeiten.

ePartool goes EU – zumindest ein bisschen

Am Rand des Deutschen Kinder- und Jugendhilfetags trafen wir uns mit einem Vertreter der Europäischen Kommission aus dem Generaldirektorat Bildung und Kultur. Schon seit einiger Zeit stehen wir mit dem Generaldirektorat in Kontakt, da unsere Tool dort gerade in Bezug auf den Strukturierten Dialog, der ja europaweit stattfindet, auf Interesse gestoßen sind. Für ihre europäische Plattform wird die Kommission Elemente des Tools übernehmen. Start soll noch vor Jahreswechsel sein.

Entwicklung neuer Funktionen – so gehen wir vor

Im Laufe seiner Entwicklung wurde die technische Basis des ePartool immer umfangreicher und der Kreis der Entwickler_innen hat sich weiter vergrößert. Um diesem Umstand gerecht zu werden, wird das ePartool nun seit einiger Zeit mit Hilfe eines Versionsverwaltungssystems (Git) entwickelt: Das erleichtert das Zusammenspiel von Code-Schnippseln und ermöglicht uns bei Bedarf die Fehler leichter einzugrenzen bzw. notfalls schlicht rückgängig zu machen.

Zur Fehlersuche entwickeln und testen wir das ePartool in jeweils vier Schritten: Auf einer Entwicklungsinstallation lassen sich neue Funktionen ausprobieren und weiter verbessern. Dann testen wir auf einer „staging“-Plattform die Benutzung bereits in einer realen Umgebung – also eine Art Beta-Installation. Als dritten Schritt steht dann das Einspielen bei Ichmache>Politik und beim Strukturierten Dialog an, so dass die neuen Funktionen auch bei vielen Nutzer_innen zum Einsatz kommen. Erst wenn wir auch hier positive Erfahrungen sammeln konnten, wird neuer Programmcode in das neutrale Installationspaket übernommen.

Leider lässt es sich nie ganz vermeiden, dass sehr spät erst Fehler entdeckt werden, die eine dringende Behebung notwendig werden lässt. Bei diesem „Hotfixing“ überspringen wir allerdings gelegentlich ein paar Zwischenstufen, um den möglichst reibungslosen Betrieb des Tools zu gewährleisten.

Online- und Offline-Beteiligung

Wir verstehen das ePartool als ein Instrument, um Beteiligungsprozesse einfacher durchzuführen und nachvollziehbarer zu gestalten. Das Auseinandersetzen mit dem Thema soll dabei ganz bewusst nicht auf der Plattform selbst stattfinden, sondern bevorzugt in direkten Gesprächen, Workshops und auf anderen „Offline“-Wegen.

Der rundenbasierte Ansatz des Onlinetools ermöglicht es dabei, dass alle Beiträge während der Sammlungsphase gleichberechtigt nebeneinander stehen. Die inhaltliche Diskussion darüber findet offline statt. Erst in der Abstimmungsphase soll eine Priorisierung von eigenen und fremden Vorschlägen direkt mit Hilfe des Onlinetools vorgenommen werden. Jedoch können beteiligte Gruppen und Einzelpersonen sich die Liste aller Beiträge getrennt vom Votig ansehen und nach eigener Planung erst später eine Meinung/Stimme dazu abgeben. Über Vorkehrungen wie das thematische Abstimmen nach Schlagwörtern, den Zufallsgenerator beim Anzeigen der Beiträge und die Möglichkeit jederzeit das eigene Abstimmen zu unterbrechen oder später wieder fortzusetzen, zwingen wir nicht dazu, dass man zu jedem einzelnen Punkt eine Meinung haben „muss“.

Auch ein Follow-up der Beteiligung wird nicht rein online stattfinden: Das Tool stellt im Bereich „Reaktionen und Wirkung“ ein Werkzeug zur Darstellung der resultierenden Aktivitäten zur Verfügung und dient dadurch vor allem der Nachvollziehbarkeit: Was ist eigentlich mit unseren Vorschlägen passiert? Die Verantwortung fürs Monitoring der Reaktionen und konkreten Schritte obliegt dabei denjenigen, die eine Beteiligungsrunde durchführen: Eine gute Gelegenheit, um mit Entscheidungsträger_innen wieder in Kontakt zu treten!

Um was geht es hier?

Die Meinungen und Bedürfnisse von jungen Menschen zu vertreten ist der Anspruch des Deutschen Bundesjugendrings. Die Diskussions- und Abstimmungsprozesse finden dabei in vielen Jugendverbänden, kommunalen und regionalen Jugendringen oder auch in einzelnen Initiativen oder Jugendeinrichtungen „vor Ort“ statt.
Gelegentlich ist es nötig, diese weit verzweigten Wege der Meinungsbildung abzukürzen oder auch andere Akteur_innen mit ins Boot zu holen. Gerade wenn es wie beim Strukturierten Dialog oder der Jugendbeteiligung an der Entwicklung einer Eigenständigen Jugendpolitik in Deutschland geht, ist kurzfristig die Meinung von Jugendlichen zu sehr konkreten Themen gefragt. Aus dieser Notwendigkeit heraus hat der DBJR begonnen ein Onlineverfahren zu entwickeln, das diese Beteiligungswege auch ohne große Zugangshürden ermöglichen soll.
Wir möchten diese Entwicklung für Interessierte transparent und nachvollziehbar machen sowie auch unsere Überlegungen mit Euch diskutieren. Dazu haben wir diesen Blog eingerichtet.  Natürlich fehlt die Zeit für eine umfassende Live-Berichterstattung, sodass einige Aspekte womöglich erst im Nachgang Eingang in diesen Blog finden werden.  Scheut euch aber nicht davor nachzuhaken, wenn ihr zu diversen Punkten ausführlichere Infos wollt. Begebt Euch mit uns auf diese spannende Reise – wir freuen uns auf eure Kommentare, Ideen und Ansichten!