Kurz vor dem Jahresende können wir euch noch ein paar Neuigkeiten bei den Barcamptools präsentieren. In den letzten Wochen haben wir einige Vorschläge und Wünsche von euch umgesetzt.
Die Session-Vorschläge können nun auch auf- und abwärts sortiert werden, indem man nochmal auf den Sortier-Button klickt.
Die Farben des Session-Plans können nun geändert werden.
Im Session-Plan gibt es ab sofort die Möglichkeit Video-Konferenz-URLs für einen Raum oder eine Session anzugeben. Ist eine solche Adressehinterlegt und ist man als Teilnehmer*in eingeloggt, dann sieht man in der Session-Beschreibung den Button, der dann direkt zur Videokonferenz verbindet.
Die neuen Funktionen stehen ab sofort bei den Barcamptools auf https://barcamps.eu zur Verfügung.
Ob GIMP, VLC Media Player oder Linux – freie Software begegnet einem im alltäglichen Computerleben häufiger als man vielleicht erwartet. Doch was ist alles nötig, um solch ein Projekt auf die Beine zu stellen?
Jonah Brüchert, Mitentwickler des offenen Messengers »Kaidan« berichtet von seinen Projekterfahrungen.
Open-Source-Projekte beginnen oft als ein kleines Hobby der Entwickler*innen. Mit der wachsenden Bekanntheit des Projektes wachsen sie häufig darüber hinaus, denn die Nutzenden des Projektes wünschen sich meist neue Funktionen und finden Fehler. Auch die Anzahl der Mitwirkenden steigt oftmals und es wird nötig die Ausrichtung des Projektes festzulegen.
Dieser Artikel soll meine Erfahrungen am Beispiel des Projekts Kaidan schildern, das eine Chat-App mit besseren Datenschutzverhältnissen entwickelt. Kaidan war das erste größer angelegte Vorhaben, an dem ich beteiligt war. Auch anderen Beteiligten ging das ähnlich. So haben wir laufend dazu gelernt und auch einige Fehler gemacht, die sich in künftigen Projekten vermeiden ließen. Hoffentlich ist dieser Artikel dabei hilfreich.
Projektorganisation – von Leiten und Leiden
Zur Führung eines Projekts gibt es verschiedene Ansätze. In einigen Projekten ist der oder die Gründer*in eine Art Chef auf Lebenszeit, und entscheidet über Ziele und deren Umsetzung. Während dies den Vorteil einer oft sehr klaren Entscheidungslage hat, ist es auch eine sehr hohe Belastung für die Leitung des Projekts, die sich um alles Organisatorische kümmern muss. Nicht selten stellen diese Menschen irgendwann fest, dass sie gar keine Zeit mehr haben, das zu tun was ihnen eigentlich Spaß gemacht hat – nämlich die Programmierung. Zusätzlich kann dies auch zu einem Gefühl der Ungerechtigkeit bei den weiteren Team-Mitgliedern führen, die zwar vielleicht viel Code beitragen, aber gar nicht mit entscheiden dürfen.
Oft gibt es deswegen eine Art Kompromisslösung, also eine kleine Zahl von Beitragenden, die entweder durch ihre lange Teilnahme am Projekt oder sehr große Beiträge eine Führungsrolle einnehmen. Während dies deutlich gerechter ist, kommt es hin und wieder zu langwierigen Diskussionen oder Streits über die Zielsetzung des Projekts, die sehr kräftezehrend und manchmal sogar abstoßend auf neue Beitragende wirken können.
Die dritte Variante ist eine Umsetzung weitgehend ohne Führung. Oft reguliert sich solch ein Projekt durch soziale Effekte, wie z. B. dadurch, dass neue Mitwirkende oft bei denen, die lange dabei sind, nach Verbesserungsvorschlägen, Überprüfung von Änderungen oder der Meinung fragen.
Der herausragende Vorteil des dritten Ansatzes ist: Selbst wenn der oder die Gründer*in das Projekt verlässt, stellt dies kein grundsätzliches Problem dar. Denn es gibt meist andere Menschen, die seine oder ihre Arbeit übernehmen können. Dadurch kommt es nicht zu einem „Machtvakuum“. Allerdings entsteht manchmal auch eine Unklarheit über das Ziel, was ebenfalls in langen Diskussionen darüber enden kann, welche Funktionen aufgenommen werden sollten und welche nicht.
Kaidan, das Projekt an dem ich beteiligt bin, stellt am ehesten die zweite Variante dar, also die mit einer Gruppe von Entscheidenden. Allerdings hatten wir anfangs wenig Erfahrung mit der Organisation von Projekten, sodass wir uns nicht sicher waren, wie viele Regelungen nötig sind.
In der Entwicklung stellen sich nämlich oft Fragen zu Abläufen, z. B. ob jede Zeile Code erst durch eine*n andere*n Entwickler*in überprüft werden muss. Im Nachhinein lässt sich sagen, dass es vorteilhaft ist, solche Vorgaben von Anfang an festzulegen. Wenn die Frage dann aufkommt, ist sie auf diese Weise einfach zu beantworten und muss nicht schnell und überstürzt entschieden werden.
Öffentlichkeitsarbeit
Eine andere wichtige Aufgabe für den Erfolg eines Projekts ist die Bewerbung, damit potenziell Interessierte davon erfahren. Je nach Zielsetzung und aktuellem Fortschritt der Entwicklung können unterschiedliche Varianten sinnvoll sein.
Nutzende finden Software oft über eine Internetsuche. Es lohnt sich also eine interessante Website mit einer möglichst generell gehaltenen und verständlichen Beschreibung zu veröffentlichen. Um existierende Benutzer*innen über den Fortschritt der Entwicklung und neue Funktionen zu informieren oder Fragen zu beantworten, sind auch Präsenzen in sozialen Medien sinnvoll.
Es ist vorteilhaft, auf der Webseite oder in sozialen Medien ab und zu Status-Updates zu veröffentlichen, da Menschen dadurch regelmäßig an das Projekt erinnert werden. Im Idealfall verbreiten sie die Artikel sogar und sorgen so für eine größere Reichweite und Nutzerbasis.
Um sich mit anderen Entwickler*innen auszutauschen, ist die Teilnahme an Konferenzen mit inhaltlichem Bezug zum Projekt eine nützliche Sache: Während die Teilnahme oft sehr viel Spaß macht, ist es möglich viel von anderen zu lernen und sie über das eigene Projekt zu informieren.
Nutzerbasis pflegen und Projekt ausbauen
Nach ein bisschen Öffentlichkeitsarbeit werden Softwareprojekte oft schnell in Firmen, Vereinen oder in Privathaushalten eingesetzt. Dann ist es wichtig, dass Community-Pflege und konkrete Weiterentwicklung stattfindet. Deswegen sollte sichergestellt werden, dass nicht nur eine einzelne Person Schreibzugriff auf den Quellcode und die Infrastruktur besitzt. In den harmlosen Fällen hat die Gründer*in sich vielleicht ein neues Projekt oder ein neues Hobby gesucht und hat deswegen keine Zeit mehr, sich darum zu kümmern. Aber auch in Fällen von Krankheit kann dies wichtig werden.
Obwohl Open-Source-Projekte in der Regel über das Internet entwickelt werden, ist es ein großer Vorteil, ab und zu Treffen mit den Beteiligten zu organisieren. Diese Zusammenkünfte werden oft „Sprints“ oder „Hackathons“ genannt. Dort können dann technische Probleme besprochen werden, die Pläne für die Zukunft festgelegt und zusammen neue Funktionen programmiert werden. Natürlich ist es für das Team auch einfach schön, sich mal persönlich zu sehen.
Ein Projekt benötigt Engagement und Geld
Oft stellen Firmen oder andere Institutionen (wie auch z. B. der DBJR im Rahmen von jugend.beteiligen.jetzt), Räumlichkeiten für Sprints zur Verfügung. In einigen Fällen werden die Reisekosten zu solchen Veranstaltungen zum Problem, wenn Entwickler*innen weiter entfernt leben. Glücklicherweise existieren Zusammenschlüsse aus mehreren Projekten, die oft Möglichkeiten gefunden haben, in solchen Fällen zu helfen. Eines davon ist KDE: Es kann Open-Source-Projekten neben anderen Vorteilen auch mit Reisekosten helfen.
Um Entwickler*innen zu ermöglichen, mehr Zeit in das Projekt zu investieren, sammeln viele Projekte Spenden oder beantragen Förderung. Auch für Kaidan haben wir solche Angebote bereits genutzt.
Obwohl die primäre Motivation hinter Open-Source-Projekten häufig der Spaß am Programmieren ist, müssen Entwickler*innen auch Organisationsprobleme lösen und sich um die Benutzer*innen kümmern. Mit den passenden Regelungen kann das aber gut funktionieren und sehr viel Freude bereiten. Bei Treffen außerhalb des Internets kann man dabei auch noch Gleichgesinnte kennenlernen und seine Ideen verwirklichen.
Messenger-Dienste gibt es mittlerweile in unüberschaubarer Vielfalt. Meistens ist man damit aber an einen konkreten Anbieter oder vorgegebene Funktionen gebunden. Mit dem XMPP-Messenger „Kaidan“ hat sich eine Gruppe junger Entwickler aufgemacht, eine wirklich offene und datenschutzfreundliche Alternative aufzubauen. Im Folgenden stellen wir euch vor, was dieses Projekt so besonders macht.
Warum es etwas Neues brauchte
Was bei Post oder Telefon niemand akzeptieren würde, ist bei Messengern heute leider üblich: Man muss sich an einen konkreten Anbieter binden und erreicht darüber auch nur Kontakte, die beim selben Dienst ein Konto haben. Wie bei Telefon, Post und E-Mail wäre ein dezentraler Ansatz deutlich nutzerfreundlicher. Man wäre nicht auf einen Anbieter festgelegt, sondern hätte Wechselmöglichkeiten – ohne alle Kontakte zu verlieren.
WhatsApp ist nicht dezentral. Fast jede*r hat sich irgendwann mal WhatsApp installiert, um mit Freunden oder Verwandten in Kontakt zu bleiben. Auswahlmöglichkeiten hat man dabei keine. Man muss den Datenschutz von WhatsApp so hinnehmen wie er ist, denn einen anderen Anbieter wählen ist nicht möglich. So ist man am Ende den Entscheidungen vom Betreiber Facebook – bis hin zum unangekündigten Ausschluss – hilflos ausgeliefert.
Immerhin hat WhatsApp in den letzten Jahren eine Verschlüsselung eingeführt. Diese ist aber weitgehend nutzlos, solange WhatsApp Chatverläufe weiterhin in Google Drive speichert. Zudem liegen die Verkehrsdaten aller Nutzer*innen zentral an einer Stelle, in den Rechenzentren von Facebook. Mit dem Zugang zu diesem zentralen Ort kann man für alle Teilnehmenden einsehen, wer mit wem zu welcher Zeit wie lange kommuniziert hat.
Auch bei den WhatsApp-Alternativen sieht es nicht besonders gut aus. Selbst Signal, das häufig als das sicherere WhatsApp angesehen wird, löst nicht die strukturellen Probleme: Zwar ist der Programmcode von Signal wie auch der Kommunikationsstandard („Protokoll“) öffentlich einsehbar, aber auch Signal ermöglicht es nicht, für einen Verein oder eine Firma selbst einen eigenen Server zu betreiben. Auch wenn hinter Signal eine gemeinnützige Stiftung in den USA steckt, so bleibt man dennoch abhängig von einem einzelnen Anbieter und muss dessen Informationen vertrauen. Selbstständiges Weiterentwickeln fällt leider aus: Mit einer veränderten oder selbst entwickelten App darf man nicht mit anderen Signal-Nutzer*innen kommunizieren.
Im Bereich der internetbasierten Kommunikation existiert ein offener Standard, XMPP (früher: Jabber), der öffentlich verfügbar und nicht beschränkt ist. Die bisherigen XMPP-Messenger sind allerdings häufig nur auf einzelnen Betriebssystemen verfügbar und unterscheiden sich deutlich im Funktionsumfang. Neuere Sicherheitsmechanismen finden oft spät oder gar keinen Einzug in einzelne XMPP-Apps.
Aus diesen Gründen haben wir uns entschieden mit Kaidan eine wirklich offene und dezentrale Lösung zu schaffen, die für verschiedene Einsatzzwecke anpassbar, aber trotzdem einfach zu benutzen ist.
Wie Kaidan entstand
Die Idee kam Linus Jahn im Herbst 2016, nachdem er einen Vortrag über die App »Conversations« gehört hatte. Linus war begeistert von den Möglichkeiten, die das offene Protokoll XMPP bietet, das Conversations zur Kommunikation verwendet. Bei Conversations haperte es allerdings damals wie heute an der Unterstützung für verschiedene Systeme. Denn Conversations ist nur für Android verfügbar. Weitere existierende Programme boten einerseits oft nicht die Funktionalität, die von modernen Chat-Apps erwartet wird. Andererseits waren sie sehr technisch angelegt und daher kompliziert zu benutzen.
In einer ausgefallenen Schulstunde wurde dann das Design und die Funktionalität von Kaidan auf einem Blatt Papier geplant. Der damals spontan entstandene Plan wurde dann Stück für Stück in die Realität umgesetzt und immer wieder erweitert. Schon kurz nach der Ideenskizze begann die eigentliche Entwicklung, zusammen mit Mitstreiter*innen aus der XMPP-Community.
Knapp vier Jahre später ist Kaidan zwar noch nicht fertig (ein Wort, das im Zusammenhang mit Programmierprojekten ohnehin nur selten gebraucht wird), aber knapp 30.000 Zeilen Arbeit liegen hinter uns. Das Ergebnis ist eine funktionierende App mit einer sehr einfachen Registrierung und Kontaktverwaltung. Auch die Nutzung eines weiteren Geräts ist problemlos möglich. Zusätzlich zu Textnachrichten gibt es die Möglichkeit zum Teilen von Bildern, Sprachnachrichten und Standorten.
Trotzdem liegen noch einige wichtige Funktionen vor uns: Wir arbeiten als eines der ersten XMPP-Projekte an der Umsetzung einer neuen Art von Gruppenchats. Zudem haben wir mit der Umsetzung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mit dem Namen „OMEMO“ in Kaidan begonnen. OMEMO wird bereits erfolgreich in Conversations eingesetzt. Die Integration neuer Funktionen wie dieser wird dadurch beschleunigt, dass wir immer wieder Mitwirkende dazu gewonnen haben. Vor allem durch den Besuch des regelmäßig stattfindenden XMPP-Meetups in Berlin konnten wir weitere XMPP-Interessierte für Kaidan gewinnen.
Inzwischen ist das Kaidan-Projekt Teil einer weltweiten Gemeinschaft von Open-Source-Entwickler*innen, der KDE-Community. Es hat jetzt seinen Platz neben Projekten wie dem in der digitalen Kunstszene beliebten Krita oder dem Plasma Desktop, der seinen Weg schon bis in die Verwaltung Münchens und in die Büros der NASA gefunden hat.
Wie Kaidan funktioniert
Unsere Vision für Kaidan ist, die technischen Möglichkeiten, die heute meist nur den Expert*innen zur Verfügung stehen, für jeden nutzbar zu machen: einfache, sichere Kommunikation, die nicht unter der Kontrolle einzelner großer Firmen steht. Dafür setzen wir auf Dezentralisierung. Das heißt, dass Nutzer*innen ihre Daten bei einem Anbieter ihrer Wahl speichern können. Am besten erklären lässt sich das am Beispiel von E-Mail: Einige Nutzer*innen haben ihr Konto bei GMX, andere bei Gmail oder Posteo. Gemeinsam haben alle diese Anbieter, dass sie auf die gleiche Weise miteinander kommunizieren. So ist es im Alltag völlig egal, bei welchem Anbieter man das E-Mail-Konto hat. Auch das Programm mit dem man die E-Mail-Nachrichten schreibt und empfängt kann jede Person selbst wählen. So nutzen manche beispielsweise Mozilla Thunderbird und andere wiederum Microsoft Outlook. Dasselbe gilt für XMPP-Anbieter und XMPP-Apps. Deswegen sehen die Chat-Adressen aus wie E-Mail-Adressen. Die Angabe einer Telefonnummer ist dafür nicht notwendig. Da mehrere Konten auf einem Gerät genutzt werden können, ist es möglich z. B. private und berufliche Kommunikation separat zu verwalten.
Jede*r kann sich den Anbieter aussuchen, der ihr / ihm gefällt (oder selbst ein solcher Anbieter werden). Um das Ganze aber nicht unnötig kompliziert zu machen, hat Kaidan eine Liste von vertrauenswürdigen Anbietern eingebaut. So können auch Nutzer*innen, die sich nicht mit der Auswahl eines Anbieters beschäftigen wollen, auf schnellstem Wege zum Chatten kommen.
Die verschiedenen Anbieter kommunizieren untereinander und bilden dadurch ein großes Netz. So entstehen keine separierten „Inseln” wie es z. B. bei WhatsApp oder Signal der Fall ist.
Wenn man nun auf eine besondere Funktion großen Wert legt, z. B. dass gesendete Bilder länger zwischengespeichert werden, kann ein Anbieter entsprechend nach den persönlichen Vorlieben ausgewählt werden. Natürlich können darunter auch bezahlte Anbieter mit besonders guten Eigenschaften sein. Dieses System ermöglicht es auch Organisationen, ihr eigener Anbieter zu werden, um die volle Kontrolle über die Chatverläufe, Kontaktlisten und Dateien zu behalten.
Um unser Ziel der Unterstützung verschiedener Geräte umzusetzen, entwickeln wir eine gemeinsame Codebasis für alle Endgeräte und Systeme. Das heißt, dass Kaidan auf Windows, macOS, Linux, Android und iOS im Kern immer dasselbe Programm ist. Auf diese Weise vermeiden wir die gleichen Funktionen doppelt oder gar dreifach in unterschiedlichen Programmiersprachen schreiben zu müssen. Dadurch gibt es auch neue Funktionen immer gleichzeitig für alle Geräte. Die Oberfläche von Kaidan passt sich automatisch an verschiedene Display-Größen an. So wird auf Smartphones z. B. nur entweder die Kontaktliste oder der Chatverlauf angezeigt. Auf Desktop-PCs und Laptops werden hingegen beide nebeneinander angezeigt, wie es Nutzer*innen von anderen Apps gewöhnt sind.
Jede*r kann mitmachen
Kaidan verfügt derzeit noch nicht über alle Funktionalitäten, die von einer Chat-App erwartet werden. Wir sind aber auf einem guten Weg. Wir hoffen, weitere Menschen davon begeistern zu können, uns auf dem Weg zur sicheren und selbstbestimmten Kommunikation für alle zu begleiten. Aber keine Scheu: Nicht alle, die zu Kaidan beitragen, sind Programmierer*innen. Genauso wertvoll wie die Programmierung ist für das Projekt auch das Übersetzen in andere Sprachen. Ebenso ist das Zeichnen der vielen Grafiken, die die Nutzer*innen durch den Einstieg in Kaidan begleiten, wichtig. Nicht zu vergessen sind außerdem die Personen, die sich um die Pflege der Liste von Servern kümmern, bei denen man sich registrieren kann oder Anleitungen in unserem Wiki erstellen. Manche geben zudem per Chat anderen Hilfestellungen oder machen Werbung für Kaidan. Und schließlich spielen auch die Personen und Organisationen eine besondere Rolle, die Kaidan medial oder finanziell unterstützen. So hat beispielsweise der DBJR im Rahmen des Projekts jugend.beteiligen.jetzt die Entwicklung von Kaidan unterstützt.
Um unseren Zielen gerecht zu werden, ist der Quellcode von Kaidan von der Öffentlichkeit einsehbar und überprüfbar. Auf diese Weise braucht keine Person blind dem Team von Kaidan vertrauen. So können Nutzer*innen sichergehen, dass Kaidan ihre privaten Informationen nicht weitergibt. Damit das in Zukunft so bleibt, wird Kaidan unter der Bedingung veröffentlicht, dass zukünftige Änderungen am Code der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden müssen.
Mehr Informationen über Kaidan gibt es auf unserer Website.
Wir freuen uns immer über Beiträge. Die Entwicklung findet auf unserer Projektseite statt.
Jonah Brüchert ist einer der Entwickler von Kaidan und lebt in Berlin.
Seit fast fünf Jahren unterstützt das Projekt jugend.beteiligen.jetzt die verschiedenen Bereiche digitaler Jugendbeteiligung. Am 23.09.2020 laden wir daher zu einem Tag mit Online-Workshops ein, der die Grundlagen, Methoden und Werkzeuge für digitale Beteiligung beleuchtet.
Das Event besteht dafür aus zwei Teilen: Ab 10 Uhr gibt es Inputs der drei Kooperationspartner, die die Grundlagen der digitalen Jugendbeteiligung erläutern und mit euch diskutieren.
Im zweiten Teil ab 11 Uhr können sich die Teilnehmenden auf insgesamt drei Workshops entsprechend ihrer Interessen aufteilen.
Im Workshop „Toolkits für digitale Jugendbeteiligung“ probieren Sie kleine Werkzeuge für die digitale Arbeit in Jugendparlamenten oder im klassischen Beteiligungssetting einer Zukunftswerkstatt aus.
Der Workshop 2 gibt eine Übersicht über digitale Tools für Jugendbeteiligung und taucht in den Diskurs ein, welche Werkzeuge für welche Bedarfe geeignet sind.
Workshop 3 öffnet den Austauschraum über Gelingensbedingungen digitaler Jugendbeteiligung und offene Veranstaltungsformate wie Barcamps.
Die Veranstaltung findet als „Community Event“ im Rahmen der »ON/OFF 2020 Online-Konferenz« für den auf 2021 verschobenen 3. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit statt.
Eine Anmeldung für die jbj-Veranstaltung ist nicht notwendig. Teilnehmende benötigen einen aktuellen Browser und können sich ab 9:45 Uhr einwählen auf dem BigBlueButton-Seminarserver des DBJR: (https://blue.dbjr.org/b/dbj-c2f-xa9)
Viele Organisationen mussten plötzlich von 0 auf 100 ins mobile und dezentrale Arbeiten kommen. Der Turbo-Digitalisierungsprozess wirft viele Fragen auf, auf die es Antworten braucht – schnell und passend zu den eigenen Herausforderungen und Bedarfen. Mit Plötzlich digital: Die Sprechstunde findet ihr alle zwei Wochen freitags um 11 Uhr einen virtuellen Raum, um gemeinsam mit anderen etwas Neues kennenzulernen. Veranstaltet wird diese Reihe von D3 – so geht digital.
Am kommenden Freitag geht es um die Open-Source-Lösung Nextcloud. Tim Schrock vom Deutschen Bundesjugendring stellt Nextcloud vor, beantwortet Fragen und gibt Tipps für den erfolgreichen Einsatz: Gemeinsam am nächsten Antrag schreiben? Von unterwegs Zugriff auf die wichtigsten Dokumente? Gemeinsam Vorhaben und Projekte koordinieren? Datensensible Umfragen erstellen? Mit Nextcloud gar kein Problem, denn die freie Lösung stellt eine etablierte Alternative zu proprietären Lösungen wie Dropbox, Google Drive o.ä. Anbietern dar.
Im Podcast von jugend.beteiligen.jetzt geht es um Menschen und Projekte im Themenfeld der digitalen Jugendbeteiligung.
In Folge 14 beschäftigen wir uns mit Open-Source-Projekten und digitaler Infrastruktur: Matthias Haist (DKJS) und Tim Schrock (DBJR) sprechen über die vermeintlich „goldenen“ Käfige von kommerziellen Anbietern und darüber, warum es sich lohnt in der Jugendarbeit die Souveränität über die eigenen Daten zurückzuholen. Open-Source-Software ist längst kein Nerd-Thema, sondern die dahinterstehenden Ideale sind nah an den Zielen der verbandlichen Jugendarbeit.
Seit mehreren Jahren betreiben wir barcamptools.eu. Wir freuen uns dabei über stetig steigende Nutzerzahlen. Selbst in Corona-Zeiten werden darüber laufend neue öffentliche und nicht-öffentliche Veranstaltungen durchgeführt. Unser Server ist seit mehreren Jahren in Betrieb und war ursprünglich gar nicht auf so eine große Nutzung angelegt.
Im Frühjahr haben wir daher bereits den parallel betriebenen Etherpad-Server erneuert. Unser Umsetzungspartner COM.lounge hat uns dabei sehr unterstützt den sprunghaften Nutzeranstieg zum Beginn der Corona-Zeit zu meistern.
Nun steht der Umzug und Modernisierung der Barcamptools selbst an. Aufgrund der breiten Nutzung ist es nicht so einfach ein Zeitfenster zu finden, das für alle Beteiligten und Betroffenen akzeptabel ist. Leider ist der Umzug ohne eine Offline-Zeit nicht zu machen.
Wir möchten daher darüber informieren, dass die Barcamptools am Dienstag 28. Juli teilweise nicht zur Verfügung stehen werden. Auch in den ersten Tagen danach kann es möglicherweise zu Einschränkungen kommen, die wir aber versuchen weitestgehend zu minimieren. Im besten Fall ist ab dem 29. Juli wieder alles wie gewohnt verfügbar.
Wir möchten darauf hinweisen, dass beim Umzug die Erreichbarkeit auch von eurem Provider, Router und Firewalls abhängig ist – denn diese aktualisieren ihre Adresszwischenspeicher teilweise nur einmal täglich. Es kann also sein, dass der Umzug bereits vollständig stattgefunden hat, eure Infrastruktur das aber noch nicht „bemerkt“ hat. Hier hilft ggf. ein kurzer Hinweis an eure IT-Administration – oder einfach eine Nacht darüber zu schlafen.
Darüber hinaus ist es empfehlenswert besonders bei Zugriffen in diesen Tagen bewusst vorher den Browsercache zu löschen bzw. ein Neuladen zu erzwingen, um wirklich immer den richtigen Zustand der Website und der Veranstaltungen zu sehen.
Seit einigen Monaten sind die Barcamptools.eu auch unter der kürzeren Adresse barcamps.eu erreichbar. Im Zuge der Modernisierung wird barcamps.eu die neue Hauptadresse sein, d.h. auch die weiteren Unterseiten wie der „Camper-Blog“ wird dann mit einer einfacheren Adresse online sein.
Bei Fragen und Hinweisen stehen wir über die E-Mail-Adresse digital@dbjr.de zur Verfügung. Grundsätzlich bitten wir um etwas Geduld, falls nicht sofort alles wieder 100%ig funktionieren sollte.
Mit Version 4.6.1 erschien vor wenigen Tagen ein Stabilitätsupdate für Antragsgrün. Grundlegende Programmbibliotheken wie Yii und jQuery wurden aktualisiert. Im Bereich der Barrierefreiheit, die seit der 4.6.0 besonders im Fokus steht, konnten weitere kleine Verbesserungen vorgenommen werden. Und die Reaktionsgeschwindigkeit von Antragsgrün konnte an ein paar Stellen erhöht werden.
Konkrete Verbesserungen
Wenn für einen Antrag oder einen Änderungsantrag Unterstützer*innen gesucht werden, dann ist dieser Zeitraum nun nicht mehr automatisch abhängig von der Einreichungsfrist für Anträge.
Die Darstellung von Änderungsanträgen wurde verbessert: Manchmal hatte Antragsgrün unveränderten Text in Änderungsanträgen als „gelöscht und wieder eingefügt“ aufgeführt. Das verwirrte ein bisschen und ist nun behoben. Auch sollten bei Listenaufzählungen bestimmte Auslassungsfehler nicht mehr auftreten. Wenn Änderungsanträge nicht durchnummeriert waren, konnte dies bisher die Bearbeitung beeinträchtigen. Dies sollte nun nicht mehr auftreten. Das Stellen eines Änderungsantrags auf Basis eines bestehenden Änderungsantrags stellt nun auch beim Admin-/Orga-Zugang sicher, dass alle Textelemente bearbeitet werden können.
Anträge im Entwurfsstadium können sicherheitshalber nur noch aufgerufen werden, wenn man die ausdrücklichen Zugriffsrechte dazu hat. Die englische Sprachversion zeigt Datum und Uhrzeit nun stimmiger an.
Beim Rücksetzen des eigenen Farbschemas beachtet Antragsgrün nun die Barrierefreiheit-Verbesserungen.
Die neue Antragsgrün-Version kann über den Web-Updater jederzeit mit wenigen Klicks eingespielt werden.
Bekannte Fehler
Offenbar gibt es derzeit bei einigen Providern Probleme mit dem E-Mail-Versand durch Antragsgrün. Dadurch können z.B. notwendige E-Mails zum Zurücksetzen des Passworts nicht verschickt werden. Dieses Problem wird derzeit geprüft.
Während derzeit Seminare und Konferenzen als Präsenzveranstaltungen nur reduziert stattfinden können, ist die Nachfrage nach Online-Treffen groß. Dieser Bedarf an „Online-Tagungshäusern“ wird nicht nur in der Jugendarbeit formuliert. Eine mögliche Lösung bietet sich durch die Verknüpfung der Open-Source-Plattformen BigBlueButton und Nextcloud an. Daher unterstützen wir derzeit die Entwicklung einer Integrationslösung der beiden Tools.
Was ist BigBlueButton, was ist Nextcloud?
BigBlueButton ist eine Open-Source-Software für Videkonferenzen mit Seminarcharakter. Sie bietet also nicht nur nur Audio- und Videounterhaltungen, sondern auch unterstützende Werkzeuge für die Zusammenarbeit: gemeinsame „Whiteboards“ (Tafeln, auf denen man sich gemeinsam kreativ austoben kann), „Breakout-Rooms“ (Aufteilen in Unterarbeitsgruppen), automatisch integrierte Notizbereiche und hinterlegbare Präsentationen und Videoaufzeichnungen. „BBB“ ist kostenfrei und kann auch auf einem eigenen Server installiert werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Sessions mit 80-100 Teilnehmenden ohne Weiteres auf einem eigenen Server durchgeführt werden können.
Nextcloud wiederum ermöglicht Teamwork in allen Facetten – gemeinsam texten, Vorhaben planen, Budgets gemeinsam bespielen, Formulare erstellen und Umfragen durchführen, Termine finden, Adressen und Termine verwalten. Und ganz „nebenbei“ natürlich die Kernfunktion: Dateien gemeinsam ablegen, organisieren, kommentieren und teilen. Nextcloud ist dabei nicht als Einbahnstraße konzipiert: Offene Standards werden für Import und Export unterstützt, aber auch für den Live-Betrieb wird nicht immer das Rad neu erfunden. Ebenso wie BigBlueButton kann Nextcloud frei installiert und genutzt werden, funktioniert dabei aber schon auf einfachen Webhosting-Paketen mit PHP und MySQL/MariaDB. Kleinere Organisationen können daher Nextcloud parallel zu einer bestehenden Website einrichten und ohne weitere Kosten recht schnell loslegen. Zudem gibt es eine zunehmende Anzahl von Providern, über die mehr oder weniger fertig eingerichtete Nextclouds kostengünstig gemietet werden können.
Das Beste aus zwei Welten zusammenbringen
Während BBB im Bereich des »Web-Conferencing« (Eigenbeschreibung) sehr gut aufgestellt ist, fehlen der Plattform für verschiedene Bedarfe in Kursen und Tagungen ein paar Funktionen: Für das Hinterlegen von Dokumenten, Einrichten von Umfragen und für die Evaluierung muss man sich andere Werkzeuge suchen. Allerdings ist BBB sehr offen konzipiert, so dass es gut in andere Plattformen integriert werden kann. Die fehlenden Aspekte werden durch Nextcloud hervorragend ergänzt: Da die Stärke der eigenen Cloud genau in diesen Groupware-Funktionalitäten liegt, ist Teamwork über längere Zeiträume hinweg gut abbildbar.
Seminare, Fortbildungen und Konferenzen stehen häufig nicht für sich allein, sondern sind in Arbeitsprozesse eingebettet oder als Module konzipiert. Das Ziel ist also, BBB für den Live-Austausch zu nutzen und Nextcloud für die informativen und kooperativen Elemente in den Zwischenphasen.
Wie kann ich die BBB-Integration in Nextcloud selbst einsetzen?
Voraussetzung ist die eigene Nextcloud, gemietet oder selbst betrieben, und die Erlaubnis auf einen BigBlueButton-Server per externer Schnittstelle zuzugreifen. Am besten ist es natürlich, wenn man den Server selbst betreibt. Im Admin-Zugang der Nextcloud kann die BBB-Erweiterung direkt aus dem offiziellen Nextcloud-AppStore heruntergeladen und in wenigen Sekunden aktiviert werden. Kosten entstehen hierbei keine.
Sobald die BBB-App in der eigenen Nextcloud aktiviert und mit den Zugangsdaten des BBB-Servers verbunden ist, stehen den Nutzer*innen folgende Funktionen zur Verfügung:
Seminarraum mit Einstellungen erstellen
Gastzugänge einrichten
Räume mit anderen Nutzer*innen, Gruppen und Kreisen teilen
Die Federführung der BigBlueButton-Integration in Nextcloud hat der Open-Source-Entwickler Klaus Herberth übernommen. Er hat schon mehrere Erweiterungen für Nextcloud geschrieben oder war daran beteiligt (z.B. die Chat-App JSXC). Über das Projekt jugend.beteiligen.jetzt war es uns möglich wichtige Grundlagen für die Integration zu finanzieren. Derzeit ist die Erweiterung in Version 0.5.1 verfügbar. Sobald weitere Unterstützer*innen gefunden werden, wird die Entwicklung weiter vorangetrieben. [Update 30.09.2020: Mittlerweile sind vier Verbesserungsrunden umgesetzt und die Erweiterung trägt offiziell die Version 1.1)
Über den aktuellen Entwicklungsstand kann man sich jederzeit auf GitHub informieren. Dort könnt ihr auch Fehlerberichte schreiben oder Vorschläge für neue Funktionen machen: https://github.com/sualko/cloud_bbb/releases
Fazit: Große Fortschritte, aber noch Einiges zu tun
Klar ist: Dank Open-Source-Software wie BigBlueButton und Nextcloud ist es möglich in Eigenregie ein kleines Online-Seminarhaus aufzubauen. Das Konzept und die Umsetzung sind noch nicht ganz rund, und erfordern noch ein wenig Weiterdenken und Entwicklungsarbeit. Zusätzliche Nextcloud-Module wie die Termine-App oder die Formulare-App (für Anmeldungen) sollten hier auf jeden Fall mitgedacht werden.
Unter yopad.eu stellen wir einen frei nutzbaren Etherpad-Server zur Verfügung: Etherpads ermöglichen die spontane gemeinsame Arbeit an Texten. Das ist besonders nützlich für örtlich verteilte Gruppen und Teams. Damit diese Arbeit noch einfacher wird, haben wir hier häufige Fragen und Antworten zusammengestellt.
1. Wieso ist die Verbindung manchmal instabil?
Unser Server steht in einem großen deutschen Rechenzentrum. Damit ist eine gute Verfügbarkeit sichergestellt. Gelegentlich führen wir Wartungsarbeiten wie das Einspielen von Updates durch, die in der Regel nur wenige Minuten lang die Erreichbarkeit einschränken.
Häufig liegt eine instabile Verbindung zurm Etherpad an einer eingeschränkten Internetverbindung des Endgeräts. Insbesondere bei drahtloser Internetverbindung, also der Nutzung von WLAN oder mobilem Internetzugang (3G/UMTS, 4G/LTE etc.) kann es zu Verbindungsunterbrechungen kommen: Mehrere Personen oder WLANs teilen sich hier dasselbe Funkspektrum; zudem können Stahlbeton-Wände, Wasserleitungen und bei WLAN im 2,4 GHz-Bereich auch Mikrowellen die Verbindungsqualität beeinträchtigen. Daher ist eine Verbindung mit LAN-Kabel zum Router immer am besten.
Auch das Endgerät selbst kann die Verbindung unterbrechen: Aufgrund von Stromsparmechanismen legen Browser die Tabs im Hintergrund mittlerweile schnell „schlafen“. Diese Art von Standby-Zustand unterbricht dann zeitweise die Verbindung zum Etherpad. Weiterhin kann die generelle Auslastung des Endgeräts dazu führen, dass Anwendungen verlangsamt ausgeführt werden oder aus dem Arbeitsspeicher herausfallen. Es sollte daher darauf geachtet werden, dass möglichst wenige Anwendungen zur selben Zeit geöffnet sind. Immer sinnvoll ist zudem, einen möglichst aktuellen Webbrowser zu benutzen. Auf Windows 10 sind häufig zwei Microsoft-Browser zu finden: Der Internet Explorer und sein Nachfolger Microsoft Edge. Der Internet Explorer wird seit mehreren Jahren nicht mehr weiter entwickelt und sollte daher möglichst nicht genutzt werden – wir testen unsere Angebote nicht mehr damit.
2. Warum kann ich mein Pad nicht mehr finden?
Ihr erinnert euch an den Namen des Pads und findet doch nicht wieder dorthin zurück: Das kann an der Groß- und Kleinschreibung des Pad-Namens liegen, welche sich in der Adresse des Pads widerspiegelt. So sind beispielsweise https://yopad.eu/p/beispiel und https://yopad.eu/p/Beispiel zwei unterschiedliche Pads.
Leider können wir nicht weiterhelfen, wenn der Name des Pads nicht mehr bekannt ist. Die Adresse des Pads sollte daher stets notiert werden.
3. Kann ich den Zugriff auf ein Pad beschränken?
Der Charme von Etherpads ist die Möglichkeit spontan loszuschreiben und ohne Hürden gemeinsam aktiv zu werden. Ein Login-System ist daher auf unserem Server nicht vorgesehen. Entsprechend ist der Server nicht für personenbezogene oder vertrauliche Texte geeignet.
Allerdings gibt es die Möglichkeit, eine Pad-Adresse mit einem Nur-Lese-Link zu teilen: Die Auskunft dazu erreicht ihr über die entsprechende Schaltfläche im Pad oben rechts (</>). Dabei muss man aber bedenken, dass alle Nutzer:innen, die die ursprüngliche Pad-Adresse erraten, dann dennoch selbst schreiben können.
4. Aus welchem Grund haben manche Teilnehmende gelegentlich neue Schriftfarben?
Die Farbe der Schrift wird beim erstmaligen Öffnen eines Pads zufällig vergeben. Man kann sie aber rechts oben selbst für sich anpassen. Bei einer späteren Rückkehr geschieht es jedoch häufiger, dass man eine neue Farbe zugewiesen bekommt: Da das System ohne Login-System funktioniert, gibt es nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten, einzelne Nutzende wiederzuerkennen. Aus diesem Grund generiert das Pad eine Zufallskennung als Cookie. Solange dein Browser das Cookie gespeichert hat, kann das Etherpad dich wieder erkennen und so auch die richtige Schriftfarbe weiter verwenden.
Je nachdem wie ein Browser (Firefox, Chrome, Edge, Safari, Vivaldi, Opera) konfiguriert ist, behält oder löscht er Cookies beim Neustart. Wenn also sichergestellt werden soll, dass ein:e Nutzer:in wiedererkannt werden soll, darf das jeweilige Cookie nicht gelöscht werden.
Browser bieten hierzu an, dass man für einzelne Server eine Lösch-Ausnahme einträgt. Abseits davon können Nutzende wie beschrieben ihre Farbe auch nachträglich wieder passend einstellen. Weitere Informationen werden in einem Hintergrundartikel zur Funktionsweise von Cookies und Wiedererkennung beschrieben.
5. Warum sollte man keine vertraulichen Informationen in Etherpads schreiben?
Es gibt mehrere Gründe, weshalb man keine vertraulichen oder persönlichen Informationen in einem Pad festhalten sollte. Das fehlende Login- und Berechtigungssystem ist der Hauptgrund. Zwar wird nirgendwo eine Übersicht der vorhandenen Pads veröffentlicht. Aber viele Pad-Namen lassen sich leicht erraten oder können durch automatisierte Bots ausfindig gemacht werden.
Der Bearbeitungsverlauf und die Chathistorie ist für alle einsehbar, die Zugriff auf das Pad haben.
6. Was kann man tun, wenn die Im- oder Exportfunktion nicht funktioniert?
Das Etherpad bietet verschiedene Methoden bzw. Dateiformate für den Export an. Die verschiedenen Formate werden dabei in unterschiedlicher Qualität unterstützt. Im Zweifelsfall funktioniert auch das einfache Copy & Paste, also den Etherpad-Text markieren und in ein anderes Programm (Textverarbeitung) zu übernehmen. Das gilt auch für den Weg ins Pad – also für den Import.
Je nach den von euch verwendeten Programmen müsst ihr beim Weg übers Kopieren und Einfügen möglicherweise ein wenig bei den Zeilenumbrüchen nacharbeiten.
7. Wann wird das Pad gelöscht?
Pads können mit unterschiedlichen Löschfristen angelegt werden. Wenn ihr ein Pad erstmalig direkt über die URL erstellt (und nicht über das Formular auf der Startseite), dann wird die 30-Tage-Frist gesetzt: Das bedeutet, dass das Pad nach 30 Tagen Untätigkeit automatisch gelöscht wird. Umgekehrt bedeutet es wiederum, dass ein häufig genutztes Pad dauerhaft bestehen bleiben kann, weil es nie die 30 Tage Inaktivität erreicht.
Falls eine andere Dauer beim Erstellen ausgewählt wurde, ist dies am Ende der Pad-Adresse sichtbar. So wird beispielsweise das Pad unter https://yopad.eu/example-365days nach 365 Tagen der letzten Änderung gelöscht.
Eine nachträgliche Veränderung des Zeitraums für ein Pad ist nicht möglich. Ihr könnt allerdings bei uns anfragen, wenn ein Pad aus bestimmten Gründen direkt vom Server entfernt werden soll.
8. Könnt ihr diese oder jene Funktion ergänzen?
Wir stellen den Etherpad-Server im Rahmen unserer Möglichkeiten zur Verfügung. Unser Schwerpunkt liegt dabei auf einem möglichst stabilen und sicheren Betrieb. Mehrere Etherpad-Erweiterungen stellten sich in der Vergangenheit als problematisch heraus, weil sie entweder ganze Pads zerlegen oder mit Software-Aktualisierungen nicht mehr kompatibel sind. Das war z.B. bei der Tabellen-Erweiterung und beim Wörter-Zählen-Modul der Fall. Daher mussten wir uns dazu entscheiden, diese Module wieder zu entfernen. Wenn es neue Versionen dieser Module gibt, werden wir sie gerne prüfen und wieder ins System integrieren.
Für komplexere Dokumente (Grafiken, Tabellen, Seitennummerierungen) und andere Dokumenttypen (Präsentationen, Tabellenkalkulation, Zeichnungen) ist ein Etherpad nicht gut geeignet. Hierfür empfehlen wir euch, die freie Kollaborationssoftware Nextcloud anzusehen. Nextcloud kann man mit wenig Aufwand selbst auf einem Webserver installieren oder bei einem Provider fertig installiert mieten. Innerhalb von Nextcloud stehen mit Collabora und OnlyOffice zwei vollwertige Office-Pakete zur Verfügung, die nahezu keine Wünsche mehr offenlassen. Und ein Mini-Etherpad-Ersatz ist auch dabei: Nextcloud Text.
Euer Feedback ist herzlich willkommen. Ihr erreicht uns am besten per E-Mail an digital@dbjr.de.